Chronik des Heimatvereins Ratzenried
- Adventskonzert 2024 des Heimatvereins Ratzenried
- Kalender 2025
- Ratzenrieder Burgmesse als Magnet
- Heimatverein Ratzenried trauert um Gebhard Brauchle
- Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus
- Vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried
- Kalender 2024
- Ratzenrieder Burgmesse als Magnet
- Heimatverein Ratzenried feiert 40jähriges Jubiläum
- Adventskonzert des Heimatvereins Ratzenried
- Maria von Beroldingen – Künstlerin aus Ratzenried
- Trotz Corona vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried
- Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus
- Magisches Allgäu – Aberglaube und zauberhafte Mächte
- Maria Gräfin von Beroldingen
- Ratzenried unter dem Hakenkreuz
- Heimatverein unterstützt Aktion VolksBaum
- Baumpflanzaktion 2020
- Vereins-Solidaritätsaktion zusammenhalten mit Farny
- MdL Haser besucht Hotspot für Amphibien
- Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte
- Von schwarzen Pulvern und grünen Pasten
- Das Zauberwort heißt Porta aperta
- Der Ratzenrieder Schlosspark blüht wieder auf
- Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus
- Neuer Mitgliederhöchststand beim Heimatverein Ratzenried
- Literarisch-musikalischer Abend mit Allgäuer Sagen und Balladen
- In Ratzenried wird das Allgäuer Brauchtum lebendig
- Auszeichnung mit dem Magnusstab
- Spuren der Römer im Westallgäu während des 1. bis 4. Jh. n. Chr.
- Flohmarkt im Schlosshof
- Burgmesse in Ratzenried
- Das neue Kreuz auf dem Knobelberg
- Kinder erleben spannende Reise ins Mittelalter
- Maiandacht im „Park“
- Burgputzete 2018
- So war der 30-jährige Krieg im Allgäu
- Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr
- Hoher Besuch bei der Bilderreise
- Berthold Büchele serviert speziell Allgäuer Leckerbissen
- Burg Ratzenried aus Kinderhand
- Kabarett-Duo hält Lachmuskeln in Bewegung
- Das malerische Ambiente des Schlosshofes gefällt
- Tag des offenen Denkmals 2017
- Ferienprogramm: Krippenbau mit Kurti
- Märchenlesung 2017
- 1200 Jahre Allgäu
- Ausstellung Vasa sacra verzeichnet regen Zuspruch
- Johannisfeuer lodert auf der Burg
- Internationaler Museumstag 2017
- Ausflug ins Museum Oberstaufen
- Großer Frühjahrsputz auf dem Burggelände
- Heimatverein Ratzenried hatte Hauptversammlung
- Heimeliges Gschmäckle beim Adventskonzert
- Baumpflanzaktion 2016
- Bilder von Gräfin Maria von Beroldingen kehren nach Ratzenried zurück
- Burgmesse in Ratzenried
- Dem Biber auf der Spur
- Märchenlesung auf der Burg Ratzenried
- Beeindruckende Ausstellung zu 500 Jahre Reinheitsgebot
- Begeisternde Reise ins Mittelalter
- Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung
- Reiche Ernte des Heimatvereins Ratzenried
- Giftige Kreuzkräuter – weitgehend unbekannt und sehr gefährlich
- Heimatverein verzeichnet das 200. Mitglied
- Funken 2016 – Plege einer alten Tradition
- Rathaus Ratzenried bleibt geöffnet
- Bundesverdienstkreuz für Berthold Büchele
- Die Humpis in Barcelona
- Ratzenrieder Geschichte für Kinder
- Kinder unternehmen eine faszinierende Reise ins Mittelalter
- Offizielle Eröffnung der Gerichtsstube im Ochsen
- Unser Dorf soll schöner werden – Baumpflanzaktion auf dem Friedhof
Ältere Beiträge
- Projekt Bogenbau
- Frühjahrswanderung
- Großer Frühjahrsputz auf dem Burggelände
- Heimatverein prüft neuen Standort für das Museum
- Meister Adebar in Ratzenried willkommen
- Prächtiger Funken 2015
- Westallgäuer Heimatpreis an Berthold Büchele
- SWR zu Besuch in Ratzenried
- Advents- und Weihnachtsbräuche ein Denkmal gesetzt
- Trauer um Alois Graf von Waldburg-Zeil
- Nikolaus
- Geschichte heißt: Geschichten erzählen
- Ferienprogramm im Dienste der Natur
- Bahnhof Ratzenried – Dampflok weckt alte Erinnerungen
- Wasserkraft der Argen
- Heimatverein:
Projekt Bogenbau

Ein lang gehegte Idee wurde in die Tat von Roland Ohneseit und Harald Drescher in die Tat umgesetzt: Mit Kindern im Rahmen eines Ferienprogramms Bögen zu bauen und Köcher für die Pfeile anzufertigen, um sich anschließend beim Schießen auf eine Scheibe zu beweisen.
Die Kinder erhielten zunächst einen von Roland Ohneseit vorgefertigten Bogenrohling aus Esche.
Im Werkraum der Ratzenrieder Schule ging es dann an die Feinarbeit.

Am Ende freuten sich die Kinder über ihren eigenen Bogen samt Köcher mit 3 Pfeilen.
Zufriedene Gesichter auch bei den Betreuern.

Auf der benachbarten Wiese war Praxistest.

Die Kinder hatten sichtlich Spaß und setzten manch guten Pfeil ab….
Text und Bilder: Hans Knöpfler (12.06.2015)
Frühjahrswanderung

Eine zahlreiche und bunt gemischte Schar aus Jung und Alt ist der Einladung des Heimatvereins gefolgt und hat sich bei idealem Wanderwetter auf den Weg begeben. Der besondere Reiz dieser Wanderung bestand darin, dass die Teilnehmer unterwegs immer wieder mit Informationen versorgt wurden.
Berthold Büchele übernahm den geschichtlichen Part entlang der Tour: Friedhof, Siechenhaus, Bildstock zum heiligen Jahr waren Stationen. Die Vereinödung machte er an einzelnen Höfen deutlich. Im Argental angekommen war Talerschachen die erste Station. Das Kraftwerk, erbaut zwischen 1892 und 1894, war das zweite Drehstromkraftwerk Württembergs und lieferte bekanntlich auch den Strom für die Straßenbeleuchtung in Wangen.
Im weiteren Verlauf der Wanderung wusste Günther Pölzl, Naturschutzbeauftragter beim Fischereiverein Wangen, Interessantes zum Fischbestand in Argen, zum Bibervorkommen und zum Eisvogel zu berichten. Spannend waren auch seine Ausführungen zum Fischlift, einem vielversprechenden Prototyp, der Fischtreppen ersetzt. Hierbei werden die Fische durch eine Lockströmung in einen Transportkolben gelockt und durch Befüllen dieses Kolbens nach oben befördert. Am Scheitelpunkt des Wasserfalls wird der Zylinder geöffnet, die Fische können ihren Weg fortsetzen.
Beim Lehrbienenstand wurden die Wanderer von Ehepaar Emtmann empfangen und mit Kaffee und Kuchen verköstigt. Eine große Freude erfuhren Harald und Susanne Drescher, die sich seit Jahren für eine Schule in Nepal engagieren. Sie durften den Erlös der Veranstaltung in Empfang nehmen, ein kleiner Beitrag zur Linderung der Not in dem schwer heimgesuchten Land.
Text und Bild: Hans Knöpfler (15.05.15)
Großer Frühjahrsputz auf dem Burggelände

15 Mitglieder des Heimatvereins Ratzenried beteiligen sich an der Burgputzete – Jetzt können die Osterbesucher kommen
Von Vera Stiller (SZ Wangen 30.03.15)
RATZENRIED – Die Ratzenrieder Burgputzete hat Tradition. Seit rund 20 Jahren sorgen Mitglieder des Heimatvereins dafür, dass sich die Burganlage ihren Besuchern in einem aufgeräumten, gepflegten Zustand präsentiert. Und das vor allem im Frühjahr, wenn der Winter seine Spuren hinterlassen hat. Am Samstag waren es etwa 15 Personen, die mit Hand anlegten.
Abgebrochene Äste und umherliegende Steine aufsammeln und beiseite räumen, am Burghang junge Triebe zurückschneiden, Mauerkronen säubern, Unrat auflesen und die Feuerstelle säubern – für die Mitglieder des Heimatvereins Ratzenried gab es am Samstag genügend Möglichkeiten, um sich bei der jährlich stattfindenden Burgputzete einzubringen. Und es hat ihnen, wie man sich an Ort und Stelle davon überzeugen konnte, Spaß gemacht. Schließlich haben alle ein Interesse daran, die mit enormen Eigenleistungen renovierte Ruine samt Umfeld nicht wieder zuwachsen zu lassen.
„Unser Hauptziel ist es, einen guten Start ins Frühjahr zu gewährleisten und unseren Gästen eine aufgeräumte und gepflegte Anlage zu präsentieren“, sagte denn auch Vereinsvorstand Hans Knöpfler. Wobei er zunächst einmal an die Osterbesucher dachte. Doch die Aufräumaktion hatte für ihn noch eine andere Bedeutung. Sie sollte den Umgang in und mit der Natur fördern und gleichzeitig der Geselligkeit dienen.
Unter den fleißigen Helfern war auch Hubert Schupp. Er, der das Anlegen und die Pflege von Wildblumenwiesen sein Steckenpferd nennt, hatte dem Heimatverein einen Vorschlag unterbreitet, der dankbar angenommen wurde. Nun soll auf einer der „Bastionen“ (Anmerkung: geschützter, aus dem Wall herausragender Vorsprung) eine solche Wiese entstehen. Nachdem der Boden entsprechend aufbereitet und einheimisches Saatgut eingebracht wurde, möchte Schupp den Schmetterlingen und Wildbienen, aber natürlich auch allen Ruhesuchenden einen ganz besonderen Platz bieten.
Heimatverein prüft neuen Standort für das Museum
Farny-Ökonomiegebäude ist als Standort im Gespräch
Von Susi Weber, SZ Wangen (23. März 2015)
RATZENRIED – So einiges an Neuem hatten die Verantwortlichen des Hei-matvereines Ratzenried bei ihrer Hauptversammlung am Freitagabend zu vermelden: Neben einem eineinhalbstündigen Rückblick auf vielfältige und zeitintensive Aktivitäten berichtete Vorsitzender Hans Knöpfler auch über den Fortschritt zur seit 20 Jahren währenden Herbergsuche für das Heimatmuseum. Und: Berthold Büchele, stellvertretender Vorsitzender und Ortsheimatpfleger, kündigte ein Archäologen-Team an, das sich in Bälde intensiver mit einem Gebiet auseinandersetzen wird, in dem immer wieder alte Gegenstände gefunden werden.
Das „Problem“ neue Heimat für das bislang im Dachgeschoss der Schule untergebrachten Museums ist alles andere als neu. „Seit 1998 warten wir auf eine Lösung. Bis jetzt hat sich noch nichts getan“, sagte Knöpfler. Die beengten Verhältnisse und das Problem, die in verschiedenen Lagern vorhandenen Gegenstände aufgrund Eigenbedarfs immer wieder umziehen zu müssen, machen das Arbeiten schwer. Deutlich machte Knöpfler dies am Beispiel eines alten Schneepflugs oder Dorfschlitten, der derzeit auch ein bescheidenes „Lager-Dasein“ führt: „Hätten wir Platz, könnten wir auch so etwas wieder aufstellen.“
Platz ist etwas, was im alten Farny-Ökonomiegebäude zwischen dem derzeit entstehenden Farny-Hotel und der Autobahn in Hülle und Fülle vorhanden ist. „Wir wären dort willkommen“, erklärte Knöpfler seinen Mitgliedern. Die Brauerei Farny habe ihrerseits „grünes Licht“ erteilt. Erste „Inspektionen“ seien laut Knöpfler durchaus positiv verlaufen: „Wir wollen nun im Vorstand diese Option ernsthaft prüfen.“ Sollte es zu einer Kooperation zwischen dem Verein und der Brauerei kommen, könnten dort auch Ausstellungen initiiert und die Vereinsarbeit breiter aufgestellt werden.
Archäologie Team beleuchtet ab April die Steinzeit
Interessantes konnte auch Berthold Büchele berichten. Auf einem umgebrochenen Acker auf Ratzenrieder Gemarkung wurden schon in den vergangenen Jahren immer wieder archäologische Funde gemacht: „Rund 200 bis 300 Scherben aus dem 14. bis 16. Jahrhundert wurden dort gefunden.“ Stücke von römischem Geschirr und einer römischen Wandheizung beweisen, dass dort einstens die Römer vorbeigekommen sein müssen: „Der älteste Fund ist eine Klinge aus der Steinzeit und stammt etwa aus den Jahren 4000 vor Christus.“
Kurzum: Mit diesen „winzigen Mosaikstücken“ historischer Natur konnte Büchele ein Archäologenteam überzeugen, doch einmal genauer hinzusehen: „Ab April wird die Steinzeit im Allgäu intensiver beackert. Das ist eine tolle Sache. Vielleicht ergibt sich etwas Interessantes.“
Hans Knöpfler: „Wir haben eine gesunde Struktur“
Interessant, vielseitig, bunt – so sah auch das Jahr 2014 im Heimatverein aus. Auf 189 Mitglieder kann Vorsitzender Hans Knöpfler inzwischen zählen: „Wir haben jährlich eine leicht steigende Tendenz – und eine gesunde Struktur.“ 60 Prozent der Mitglieder sind jünger als 65 Jahre alt. Mit einem Bilder-Streifzug führte Knöpfler durch das Vereinsjahr, das von der Burgputzete über Ferienpro-gramm-Angebote, regelmäßige Pflegeaktionen an und bei der Burgruine, den Schlosshof-Flohmarkt, die Reise ins Mittelalter zu Johannis, Märchenlesungen auf der Burg, einer Ausstellung und vielem, vielem mehr reichte. „Was hier seit Vereinsgründung 1983 passiert, ist eine gewaltige Sache“, lobte ein Mitglied.
Finanziell konnte der Verein im abgelaufenen Vereinsjahr einen kleinen Überschuss in Höhe von 112 Euro erzielen. Berthold Büchele erzählte von seinem jüngsten Projekt, zu dessen öffentlicher Vorstellung am 25. April er gleichzeitig einlud: „70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werde ich ein Buch herausbringen, dass das Leben eines einfachen Soldaten aufzeigen wird.“
Nach wie vor ein Anliegen ist es Hans Knöpfler, alte Bilder, Filme oder anderes zu erhalten, um sie zu digitalisieren und der Nachwelt zu erhalten. Mit den bereits vorhandenen Aufnahmen wird es im Herbst einen derzeit noch nicht genau terminierten Vortragsabend geben, der dann „Ratzenried in alten Ansichten“ zeigen wird.

Der Vorstand rund um ihren Vorsitzenden Hans Knöpfler (rechts) plant auch 2015 wieder eine Vielzahl an Veranstaltungen – und ein Vorwärtskommen in Sachen Heimatmuseum. Von links: Harald Drescher (Schriftführer), Cathrin Schippers (Beirätin), Markus Holzmann (Kassier), Gebhard Brauchle (Beirat), Markus Wolfgang (Beirat), Melanie Göschl (Beirätin) und Berthold Büchele (zweiter Vorsitzender und Ortsheimatpfleger) bei der Hauptversammlung.
FOTO: SUSI WEBER
Meister Adebar in Ratzenried willkommen

Vergangenes Frühjahr hielt ein Storch auf dem Schlossturm längere Zeit Ausschau nach einer geeigneten Brutstätte. Mangels Gelegenheit zog er schließlich weiter. Diese missliche Situation ist nun Vergangenheit. Seit wenigen Tagen ist in Ratzenried erstmalig die Voraussetzung für eine Ansiedlung gegeben. In einer konzertierten Aktion haben Familie Güthling und der Heimatverein eine Brutstätte geschaffen. Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Wangen hat deren Feuerwehr die Konstruktion knapp 20 Meter in die Höhe gehievt und weithin sichtbar auf dem Dach des Ökonomiegebäudes im hinteren Schlosshof abgesetzt. Meister Adebar darf sich nun sein Nest bauen und Hochzeit feiern.
Die Lage ist traumhaft. Auf Sichtweite liegen Feuchtgebiete mit herzhafter Nahrung. Die Kinder im benachbarten Kindergarten könnten das muntere Treiben direkt beobachten und vielleicht hinterlässt das Storchengeklapper bei jungen Familien in den angrenzenden Neubaugebieten auch seine Spuren.
Text und Bild: Hans Knöpfler (16.03.2015)
Prächtiger Funken 2015

Mit vereinten Kräften haben Heimatverein und Landjugend von Ratzenried auch dieses Jahr wieder einen prächtigen Funken aufgebaut. Nachdem die sonst üppigen Materialanlieferungen verhalten waren kam das Angebot vom Marte aus Schwenden (Martin Bischofberger) mehr als gelegen: Er stellte reichlich trockenes und starkes Gebälk zur Verfügung und trug damit zu einem kraftvollen und nachhaltigen Funken bei. Ein Hoch auf den Marte…..
Durch den geschickten Aufbau stand der Funken nach wenigen Minuten in Flammen und erfreute die Zuschauer durch ein lang anhaltendes Feuer.
Allen Helfern und Spendern, auch den Eltern von Landjugendmitgliedern für reichlich Essen und Trinken beim Aufbau, ein ganz besonderer Dank!
Text und Bild: Hans Knöpfler (21.02.2015)
Westallgäuer Heimatpreis an Berthold Büchele

Zwei Musikforscher erhalten Heimatpreis
(von Vera Stiller, SZ)
Höhepunkt des Gerichtstages in Eglofs war die Verleihung des Westallgäuer Heimatpreises an Berthold Büchele aus Ratzenried und Wolfram Benz aus Eglofs. Seit 2004 wird dieser Preis für herausragende Verdienste um die Heimatpflege im gemeinsamen Allgäu verliehen.
Laudator Klaus Kornwachs zeichnete von den Preisträgern das Bild zweier Persönlichkeiten, die sich „um die Hebung und Bewahrung des Musikschatzes der Allgäuer Heimat große Verdienste erworben haben“. Und dies ebenso praktizierend wie suchend, forschend, lehrend, sammelnd und auch publizierend.
Die Auszuzeichnenden, so der in Eglofs lebende Professor für Technikphilosophie, seien seit langem im „Spannungsfeld von Musikpraxis und Musikforschung“ tätig und zeigten auf, dass die Musik vor Ort – also der Heimat – immer auch ein Spiegel der Hoffnungen und Ängste, der Grundthemen von Liebe und Schmerz, von Not, von Abschied und von Festesfreude „der Leute“ darstelle. Wie sie auch die „Machtverhältnisse“ aufzeige. „Musik, geschrieben für die Herrschaften auf den Schlössern, klingt anders als die Musik in den Stuben“, sagte Kornwachs.
SWR zu Besuch in Ratzenried
Das SWR-Landesschaumobil hat auf seiner Entdeckungstour durch Argenbühl zunächst Ratzenried einen Besuch abgestattet. Melanie Göschl empfing das Kamerateam unter Leitung von Michael Kost im Heimatmuseum.

Melanie Göschl hat diesen Tag bestens vorbereitet und konnte als kompetente wie charmante Botschafterin Ratzenrieds dem Reporter Michael Kost in Museum und auf der Burgruine stets Rede und Antwort stehen.

Dem Heimatverein ist es ein Anliegen, Kinder für die Geschichte zu begeistern und so hat Melanie Göschl auch die Klasse 4b der Grundschule Ratzenried in das Tagesprogramm miteinbezogen.
Im Heimatmuseum präsentierten die Kinder u.a. die Vorzüge eines Schneidesels.
Gespannte Blicke, auch von Herrn Schulleiter Trzeciok, wie Fabian vor laufender Kamera gekonnt einen Pfahl schält.

Vom Heimatmuseum ging es weiter zur Hoflinde beim Bruggweiher, wo Melanie Göschl jedem Kind sein Losungswort für den Zugang zur Burgruine einflüsterte.
Nach dem anstrengenden Vormittagsprogramm stand auf der Burgruine die ersehnte Stärkung an: Stockbrot und Würstchen am wärmenden Feuer, dazu heißen Tee…

Nachdem jedes Kind zum Besten gab, was ihm an Ratzenried bzw. Argenbühl besonders gefällt, wurde der SWR Landesschau MOBIL Rucksack mit einem zur Geschichte passenden Büchlein bestückt: „Das Labor des Johannes“ von Alois Graf von Waldburg-Zeil.
Ein Tag ging zu Ende, den die Kinder nicht so schnell vergessen werden.
Melanie Göschl ein ganz herzlicher Dank für die professionelle Vorbereitung und wunderbare Führung durch den Tag.
Die Ausstrahlung erfolgt von Montag, 26. bis Freitag, 30. Januar als tägliche Rubrik in der Landessschau Baden-Württemberg von 18.45 bis 19.30 Uhr, außerdem als halbstündige Reportage am Samstag, 31. Januar, von 18.45 bis 19.15 Uhr im SWR Fernsehen.
Hans Knöpfler (07.01.2015)
Advents- und Weihnachtsbräuche ein Denkmal gesetzt
Vielstimmig erklingt das Halleluja
Beim Ratzenrieder Adventskonzert erweist sich Berthold Büchele erneut als Bewahrer von Liedgut, Mundart und Brauchtum
Von Vera Stiller (SZ am 23. Dez. 2014)
RATZENRIED – Auch in der 26. Auflage des Ratzenrieder Adventskonzert gelang es Berthold Büchele, die Zuhörer mit auf einen ebenso besinnlichen wie unterhaltsamen Spaziergang von der Adventszeit bis Weihnachten zu nehmen. Am Sonntag mit dabei waren neben dem von Büchele zusammengestellten Ensemble auch ein Bläserquartett der Musikkapelle und Mitglieder des Kirchenchors Ratzenried.
Bereits nach den ersten Tönen der Bläser, die Georg Friedrich Händels „Tochter Zion“ freuen und jauchzen ließen, hatte man vergessen, dass draußen ein voreiliger Frühlingstag zu Ende ging und weit und breit nichts von dem so sehnlich erhofften Schnee zu sehen war. Und so nahmen alle das Liedblatt zur Hand und fingen als „Christen an zu singen“, wie es schon vor mehr als 150 Jahren in Wangen der Brauch gewesen war.

Von Prämonstratenser-Pater Florian Bürk stammt das „Endlich kommt er“, das Beate Knill mit heller Stimme verkünden konnte. Auch der Ländler aus Ellhofen und die Schneeflocken-Polka aus Ratzenried wie das Larghetto aus Aichstetten waren musikalische Kostbarkeiten, die Berthold Büchele einst wiederentdeckt hatte. Nicht zu vergessen die „Schlitten-Polka“, bei der deutlich das Pferdegetrappel zu hören war.
Mit „Wenn die Augen schlafen“ gingen die Gäste gemeinsam mit Beate Knill auf Herbergssuche und trugen nach altem Brauch eine Marienstatue von Haus zu Haus. Um nach einem Andante aus Aichstetten Berthold Büchele zu lauschen, der die Klage von Josef, für die Niederkunft Mariens keinen Platz zu finden, vor Augen führte: „Ach, es lasst sich niemand hören – und die Tore sind schon zu.“

„Festliche Lieder“ aus Wangen und das Gloria der Engel „in Lüften“ waren vom Kirchenchor zu hören, als es an die Krippe ging. Da musste es Berthold Büchele dem Publikum nicht zweimal sagen: vielstimmig erklang das „Halleluja“ zum „Kind gebor’n zu Bethlehem“.

Büchele war es auch, der zwischen den einzelnen Musikbeiträgen Texte von Franziska Schiele und Fridolin Holzer in einer Mundart vortrug, die es in dieser alten Form bald nicht mehr geben wird. Und auch die Bräuche, von denen zu vernehmen war, sind in Vergessenheit geraten.
Wer weiß es noch, dass der Advent eigentlich eine Fastenzeit ist? Wer erinnert sich daran, dass die Kinder ihre Geschenke früher schon am Nikolaustag bekamen? Und wer lebt noch in der guten alten Tradition, in der es vor dem Heiligen Abend weder eine Krippe noch den Christbaum zu sehen gibt? Es war am Sonntag wieder deutlich zu spüren: Heimatforscher Büchele setzt Liedgut, Mundart und Brauchtum ein Denkmal!
Trauer um Alois Graf von Waldburg-Zeil

Der Heimatverein trauert um sein prominentes Mitglied Alois Graf von Waldburg-Zeil, der gestern im Alter von 81 Jahren verstarb.
Alois Graf von Waldburg-Zeil trat am 02.07.1983 in den Heimatverein ein, eine große Ehre für den damals neu gegründeten Verein. Zwei Jahre später machte Graf Waldburg-Zeil als Eigentümer mit der Unterzeichnung eines Dienstbarkeitsvertrages den Weg frei für die Sanierung der Burgruine durch den Heimatverein. In Form von Sachleistungen unterstützte er den Heimatverein als Bauherrn über die jahrelangen Sanierungsmaßnahmen. Aufmerksam verfolgte er die Fortschritte bei den Erhaltungsmaßnahmen für „seine“ Burgruine.
Überhaupt nahm Graf Waldburg-Zeil wohlwollend und rege am Vereinsgeschehen teil. Soweit es seine Zeit zuließ, besuchte er die Veranstaltungen. Er sprach spannende Grußworte, übernahm routiniert Regularien bei den Jahreshauptversammlungen.
Im Oktober 1988 lud er den Heimatverein zu einem Ausflug in seine Heimat Schloss Zeil ein und öffnete interessante Einblicke in das geschichtsträchtige Innere. Noch im Frühjahr stellte er eine erneute Führung durch Schloss Zeil in Aussicht, dazu kam es krankheitsbedingt leider nicht mehr.
Für das kommende alljährliche Helferessen im Schloss Ratzenried hat Graf Waldburg-Zeil dem Heimatverein wieder ein Reh gestiftet. Den Dank der Wildliebhaber kann er nun nicht mehr persönlich entgegen nehmen.
Mit Graf Alois von Waldburg-Zeil verliert der Heimatverein eine außergewöhnliche Persönlichkeit, stets zuvorkommend und liebenswert, sehr gebildet und trotzdem nicht abgehoben, im Dorf verwurzelt und für jedermann zugänglich.
Mit seinem besonderen Charisma wird er nicht nur bei den Vereinsmitgliedern, sondern allen Ratzenriedern in unvergesslicher Erinnerung bleiben.

Zu seinem 70. Geburtstag ließ der Heimatverein das Kreuz, das am Eingang seines Grundstücks steht, renovieren. Möge dieses Kreuz eine bleibende Erinnerung an sein Wirken in Ratzenried sein und ein Wegweiser in seine neue Heimat.
Ratzenried, 15. Dezember 2014
Hans Knöpfler und Berthold Büchele
Nikolaus

In guter alter Tradition hat sich der Nikolaus des Heimatvereins auch 2014 wieder auf den Weg gemacht und Buben wie Mädchen aus seinem goldenen Buch vorgetragen.
Hans Knöpfler (05.12.2014)
Geschichte heißt: Geschichten erzählen

Berthold Büchele berichtet über den Ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen
Von Vera Stiller (Schwäbische Zeiktung)
RATZENRIED – 50 Zuhörer waren es, die auf Einladung des Heimatvereins Ratzenried ins Josefhaus gekommen waren, um sich von Heimatforscher Berthold Büchele ein Kapitel der Geschichtsschreibung aufschlagen zu lassen. Begann vor 100 Jahren doch mit dem Ersten Weltkrieg einer der fürchterlichsten Kriege, den Europa je erlebt hat. Wie es zu dieser Katastrophe kam und wie er sich auf Stadt und Land auswirkte, das wurde in Wort und einer begleitenden kleinen Ausstellung vor Augen geführt.
Die Erinnerungen vor Ort zu pflegen und sich auf die Spurensuche der eigenen Familie zu begeben, dazu wollte dieser Donnerstagabend anregen. Und dies vor allem im Hinblick auf die Weitergabe an junge Menschen. Weil es laut Berthold Büchele wichtig ist, „sich zu erinnern und aus der Geschichte zu lernen“. Bücheles These lautete: „Wer sich nicht für Geschichte interessiert, der wiederholt die Fehler der Geschichte.“
Nachdem der Redner die Vorkommnisse rund um die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand hatte Revue passieren lassen, wandte er sich den unterschiedlichen Reaktionen auf Kriegserklärung und Mobilmachung zu. Wörtlich sagte er: „Einerseits war es Hurra-Patriotismus beim Militär und in den größeren Städten, andererseits Nachdenklichkeit und Angst eher auf dem Land.“
Während die einen die inoffizielle Nationalhymne „Wacht am Rhein“ gesungen hätten, so Büchele weiter, in der sich der deutscher Nationalstolz und eine gewisse Aggressivität gegenüber dem Erbfeind Frankreich gezeigt habe, sei die Stimmung beispielsweise in Oberschwaben eher verhalten gewesen. Schließlich seien die Einberufungen genau in die Zeit der Ernte gefallen, „wo Männer und Pferde dringend benötigt wurden“.
Das Sperren privater Telefonleitungen, die Einführung der Sperrstunde und ab Mitte August 2014 dann der Aufruf zum „Landsturm“, der das „letzte Aufgebot aller Wehrpflichtigen“, darunter auch ältere Jahrgänge bis 1875, zur „Abwehr eines feindlichen Einfalls“ zusammenfasste – die Vorbereitungen auf den Krieg liefen auf Hochtouren.
In Ratzenried mussten 186 Männer ausrücken, von denen 27 fielen, sieben Soldaten waren 1919 noch in Gefangenschaft. In einem letzten Brief schreibt Karl Kindler, der Großvater von Büchele, im Mai 1917 an Frau und Kinder: „Etwas Schöneres als die Heimat und ein gutes Familienleben gibt es nicht. Hoffen wir, dass uns Gott ein solches bald schenken möge. Wie ich bis jetzt am lieben Gott gehangen habe, hange ich auch weiter!“ Kindler fiel nur einen Monat später in Nordfrankreich.
Pfarrer Huber, der im Juli die Traueransprache auf Karl Kindler hielt, sprach im Zusammenhang mit der Überbringung der traurigen Botschaft zwar von einem der schwersten Gänge seines langen Berufslebens, erinnerte aber ebenso an die „Pflicht und das Opfer, das das Vaterland fordert“ und wiederholte die rühmenden Worte des Vorgesetzten, in denen vom „Christen und Patrioten Kindler“ die Rede war, der mit Pflichteifer dazu bereit gewesen wäre, „das Schwerste zu tragen“.
Neben Fotos, Briefen und Feldpostkarten, Orden, Waffen, Essgeschirr und Kuriosem wie einer Pfanne oder einem Mini-Christbaum gibt es in der Ausstellung auch eine Uniform von Josef Huber aus Ratzenried zu sehen. Wie auch jener 88 am Krieg teilnehmender Männer aus Christazhofen gedacht wird, von denen 22 nicht wieder zurückkamen.
Zwischendurch zitierte Berthold Büchele aus einem seiner Bücher. So erfuhren die Gäste, dass schon in den ersten Kriegstagen die Nachricht von Truppentransporte ausspähenden Spionen aus dem Westen die Runde machte. Andere Gerüchte betrafen französische Brunnenvergifter und Bombenleger, die Bahnstrecken und Bahnbrücken zerstören sollten. Ganz toll wurde es, als erzählt wurde: „Zwei französische Autos, mit Millionen Gold beladen, wollen nach Russland durchbrechen!“
Interessant sicherlich auch, dass zur Einsparung von Energie 1916 zum ersten Mal die Sommerzeit eingeführt wurde, sich im selben Jahr die Ernährungssituation drastisch verschlimmerte und Höchstpreise für die Grundnahrungsmittel gezahlt werden mussten. Um die Marktlücke etwas zu füllen, so Büchele, habe Bauer Ortmann in Berfallen Kaffeestauden angepflanzt. Obwohl der „Ratzenrieder Kaffee“ im zweiten Jahr sogar trinkbar gewesen wäre, hätte er es dennoch nicht bis zum „Exportschlager“ gebracht.

Eine Fülle von Objekten vermittelte einen lebendigen Eindruck dieser grauenvollen Kriegsjahre.
Ferienprogramm im Dienste der Natur

Fröhliche Gesichter und jede Menge Nistkästen, so das Ergebnis der Ferienaktion, zu der der Heimatverein Ratzenried eingeladen hatte. Auf dem Programm stand der Bau von Nistkästen für Blau-, Hauben-, Sumpf und Tannenmeisen, sowie für Kohlmeisen und Kleiber, deren Flugloch einen um 4 mm größeren Durchmesser aufweist. Unter Anleitung der Betreuer des Heimatvereins waren die Buben und Mädchen eifrig bei der Sache und zählten zum Schluss mehr als fünfzig Nistkästen. Diese sollen nun auf dem Gelände der Ratzenrieder und Eglofser Schule sowie in den häuslichen Gärten zum Wachstum dieser Population beitragen. Die Kinder erhielten auch eine Anleitung zum sachgerechten Umgang, wann und wo die Nistkästen angebracht werden und dass sie natürlich auch gepflegt werden müssen. Das Material für diese Naturschutzaktion wurde dankenswerter Weise vom Holzwerk Baumann in Beutelsau zur Verfügung gestellt.
Hans Knöpfler (27.10.2014)
Bahnhof Ratzenried – Dampflok weckt alte Erinnerungen
Anlässlich des 125 jährigen Bestehens des Leutkircher Bahnhofsgebäudes hat die Leutkircher Bürger-Bahnhof eG historische Zugfahrten organisiert. Beim Passieren des Ratzenrieder Bahnhofs am 28. September hat die 1939 gebaute Dampflokomotive der Baureihe 41 (Bayerisches Eisenbahnmuseum) mit einem Pfeifkonzert die vorbildliche Sanierung dieses aus 1880 stammenden Schmuckstücks „gewürdigt“. Unter der Federführung des Deuchelrieder Heimatvereins und der tatkräftigen Mithilfe unseres Ratzenrieder Heimatvereins wurde dieser dem Abriss geweihte Bahnhof zu einem Blickfang für Einheimische und Fremde. Bilder der Sanierung in unserer Fotogalerie.
HK
Wasserkraft der Argen

In der letzten Ferienwoche lud der Heimatverein im Rahmen des Ferienprogramms Kinder von 6 bis 12 Jahren ein, sich über die neue Nutzung der Wasserkraft an der Argen zu informieren. Treffpunkt war am Dorfbrunnen. Von dort wanderten die Kinder unter Leitung von Melanie Göschl und Cathrin Schippers über einen schönen Weg nach Neumühle. Herr Winter, Betreiber der dortigen Argenkrftwerke, empfing die Gruppe und erklärte den Kindern das neu renovierte Wasserkraftwerk mit neuem Fisch-Lift.
Im weiten Umkreis ist hier der einzigste Fisch-Lift in Betrieb. Dieser hilft den Fischen, die Barriere des Wasserkraftwerks zu überwinden. Anschließend hatten die Kinder viel Spaß, an der Argen eine Brücke zu bauen.
Text und Bild: Melanie Göschl (11.09.2014)

Die beiden Organisatorinnen des Ferienprogramms: Melanie Göschl (links) und Cathrin Schippers