Maria von Beroldingen – Künstlerin aus Ratzenried

Maria von Beroldingen – Künstlerin aus Ratzenried

Mit dem vorliegenden Bildband würdigt der Heimatverein das facettenreiche Schaffen dieser Ratzenrieder Künstlerin.
Maria Reichsgräfin von Beroldingen wurde am 2. August 1853 im Schloss Ratzenried geboren. 

In München erhielt sie seit 1880 Unterricht im Malen bei Guido von Maffei und Viktor Weishaupt. Ihre künstlerische Ausrichtung wurde stark durch diese beiden bekannten Maler geprägt. 

Ihre Bilder fanden Anklang und wurden in den großen Ausstellungen im Münchener Glaspalast, was für die Jahre 1893 und 1894 dokumentiert ist, ausgestellt. Auf den Ausstellungen im Münchener Kunstverein, im Glaspalast, zu Prag, Wien usw. hatte sie immer offenes Gastrecht mit ihren in Zeichnung und Farbe flott und lebendig gehaltenen Ölbildern. 1906 wurde ihr vom „Concours international des Arts de la femme“ für das in Paris ausgestellte, jetzt als verschollen geltende Gemälde „Bergfinken im Schnee“, ein Ehrendiplom verliehen.

Maria von Beroldingen war nicht nur Malerin, sondern beherrschte auch weitere Kunsttechniken und Stile früherer Jahrhunderte. Im Ratzenrieder Schloss hinterließ sie im Turmzimmer mit den Stoffmalereien (Gobelin-Imitationen) im Stil des 17./18.Jhs. (datiert 1891).

Sie hinterlässt auch zahlreiche Schnitzereien im Jugendstil im Speisesaal und im Foyer des 1. Stockes.
Anlässlich ihres 80. Geburtstages (1933) hieß es, dass damals im Schloss „eine große Anzahl von wohlgelungenen Porträts und Bildern, hauptsächlich aus dem Tierleben“ hing. Damals wurde auch ihre Kunstschnitzerei gewürdigt, die „jedem gelernten Künstler Ehre machen würde.“

Ein weiteres und hervorragendes Beispiel ihres Könnens  hinterlässt sie auf der gräflichen Empore in der Ratzenrieder Kirche durch die Anfertigung eines im Jugendstil kunstvoll mit Emblemen gezierten Getäfers. Ein Reiterbild des hl. Georg (Kirchenpatron) und das tiefe Verständnis der christlichen Symbole sind  dabei besonders hervorzuheben. Dieses Kunstwerk, das sie nur Monate vor ihrem 80. Geburtstag schuf, zeigt, dass sie ihre Schaffenskraft bis ins hohe Alter bewahrt hatte und dem Jugendstil treu geblieben war. 

Im gräflichen Ausgedinghaus gegenüber dem Tor zum Schloss Ratzenried, wo sie bis zu ihrem Tod unverheiratet lebte, gestaltete sie die Fensterlaibungen auf antikisierende und barocke Art mit griechischen und römischen Themen. Besonders originell sind die Fensterlaibungen gearbeitet, in die sie in die Malerei getrocknete Pflanzen in Collagetechnik eingearbeitet hat.

Sie starb hochbetagt am 31. Mai 1942 in Ratzenried.

Der Bildband umfasst 88 Seiten.
Erhältlich beim Heimatverein Ratzenried, Tel. 07522-5282 oder per Mail info@ratzenried.de

Der Preis beträgt 27,50 €