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Adventskonzert 2024 des Heimatvereins Ratzenried
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Ratzenrieder Burgmesse als Magnet
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Heimatverein Ratzenried trauert um Gebhard Brauchle
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Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus
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Vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried
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Ratzenrieder Burgmesse als Magnet
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Heimatverein Ratzenried feiert 40jähriges Jubiläum

Besondere Kräfte für die Heimatpflege
In feierlichem Rahmen erhält der Heimatverein Ratzenried im Schloss den Magnusstab
Von Claudia Bischofberger (SZ 19. November 2018)
RATZENRIED – „Ehre, wem Ehre gebührt“: Der Satz von Wangens Alt- Oberbürgermeister Jörg Leist galt dem Heimatverein Ratzenried, der für sein Engagement den Magnusstab verliehen bekam. In feierlichem Rahmen im Ratzenrieder Schloss gab es für den umtriebigen Verein viele Worte des Lobes.
Karl Stiefenhofer, Vorsitzender des Heimatbunds Allgäu, erläuterte zunächst die Bedeutung des Magnusstabs. Der heilige Apostel Magnus sei der Schutzpatron des Allgäus gewesen. Seinem hölzernen Stab, der mit Silber beschlagen war, wurden besondere Kräfte zugesprochen. Die sollten jetzt jenen helfen, denen es am Herzen liege, die Heimat zu pflegen. Zur symbolischen Weiterreichung des Magnusstabs wurde die Kopie in Bronze gegossen und in einem feierlichen Gottesdienst gesegnet. Und damit die Kräfte in die Nachbildung übergehen, habe man diese noch mit dem echten Stab in Berührung gebracht. Stiefenhofer: „Die Heimat ist das Bild unserer Gesellschaft. Und es sind die Menschen und die Landschaft, die dieses Bild zeichnen.“
Argenbühls Bürgermeister Roland Sauter bezeichnete die Auszeichnung des über 200 Mitglieder starken Vereins als das Ergebnis eines herausragenden Engagements. Als Beispiel lebendig gelebter Geschichte nannte Sauter zunächst die Burgruine. Auch dem Leben im Hier und Jetzt widme der Verein seine Aufmerksamkeit. So hätten sich Mitglieder des Heimatvereins über mehrere Wochen an einer Erhebung zur Amphibienwanderung entlang des Bruggweihers und des Platzweihers beteiligt. Ziel war es, Zahlenmaterial als Grundlage für bauliche Maßnahmen zu erheben.
„Es ist würdig und recht, dass Ihr diesen Stab bekommt“, betonte Pfarrer Rupert Willburger. Er sprach dem Stab gar dämonische Kräfte zu. Diese sollen sich gegen die richten, die den Bau des neuen Heimatmuseums blockieren wollen, scherzte Willburger. Eigens angereist zur Feier war der Kanzler der Fürstabtei Bistum St. Gallen, Claudius Luterbacher-Maineri. „Ein Verein, in dem Menschen mit so viel Wissen, Energie und Einsatz versuchen zu verhindern, dass Geschichte und Traditionen verloren gehen, ist ein Wunder“, lobte der Kanzler die Arbeit des Heimatvereins.
Altoberbürgermeister Jörg Leist konnte sich dem Lob seiner Vorredner nur anschließen und zollte seinen großen Respekt für die bisherigen Leistungen des Vereins. Auch die Tatsache, dass zwei Vorsitzende das Heft schon seit nunmehr 35 Jahren in der Hand halten, zeuge von großem Verantwortungsbewusstsein. Damit gemeint waren Hans Knöpfler und sein Stellvertreter Berthold Büchele. Letzterer gestaltete zusammen mit Christa Schele den musikalischen Teil des Abends.
Schließlich beendete Knöpfler den Abend mit einer Dankesrede. Sichtlich überwältigt von all den gesprochenen Worten betonte er einmal mehr die große Ehre, die er empfinde, diese Auszeichnung zu erhalten. Und er freue sich schon auf die Kraft, die der Verein damit empfangen würde. Das Schloss leuchtete in seinem Inneren mit den Sternen draußen um die Wette, als bei kulinarischen Köstlichkeiten und Getränken der Abend mit Gesprächen unter den Gästen seinen Abschluss fand.
Magnusstab ist ein Ehrenpreis des Heimatbundes
Der Magnusstab ist eine Nachbildung des Stabes, den der Heilige Magnus, der „Apostel des Allgäus“, bei seinen Wanderungen und zu Segnungen verwendet haben soll. Der Stab aus Bronze wird in der Kirche St. Mang in Füssen, wo das Original über dem Altar hängt, geweiht. Angefertigt wurde der Stab vom Kemptener Bildhauer Hans Wachter und soll ein Symbol sein für „langes, zähes, unerschrockenes und weltoffenes Arbeiten“ in der Traditions- und Heimatpflege sein. Er wird nur selten verliehen. Und zwar nur dann, wenn der Heimatbund Allgäu einen Verein für würdig befunden hat. Besonders vorbildliche Leistungen auf dem Gebiet der Heimatpflege im und für das Allgäu sind Grundvoraussetzungen.