Heimatverein lud zur Dorfführung in Ratzenried ein

Interessante Reise durch die Vergangenheit

Eine stattliche Anzahl vor Interessierten fand sich zur diesjährigen Dorfführung in Ratzenried ein. Es ist erfreulich, dass sich auch Neubürger für ihr Dorf interessieren, um sich mit ihrem Dorf identifizieren zu können.

Berthold Büchele führte die Besucher in die Geschichte von Ratzenried ein, erklärte den Ortsnamen und die wechselhafte Geschichte des ehemaligen St. Gallischen Lehens, das durch die Hände verschiedener Adelsfamilien und schließlich zur Familie Humpiss gelangte. Die Wappen am Dorfbrunnen sowie diejenigen in der Kirche erzählten davon. Beim Gang durch das Dorf  wurde die Geschichte der Ratzenrieder Häuser, Handwerker und Bauern lebendig, und es wurde deutlich, wie ein Dorf damals autark war und sich mit allem selbst versorgen konnte. Pfarrhaus, Widdumgut, Kaplaneihaus, Mesner- und Schulhaus, Badstube, Schmiede, Wagnerei, Küferei, Käserei und viele andere Häuser ließen das Zusammenleben im Dorf lebendig werden. Der Gerichtsstein, das ehemalige Gerichtshaus (heute Gasthaus zum Ochsen) und der Pranger erzählten von der ehemals reichsunmittelbaren Herrschaft Ratzenried.

Den Abschluss bildete die Führung durchs Schloss mit der Erinnerung an den Bauernkrieg, den 30järigen Krieg und die wechselnden Besitzer. Vielfältig ist die künstlerische Ausstattung mit Zeugnissen des Barock, der Neogotik und des Jugendstils. Den „Höhepunkt“ bildete die Aussicht vom Turm bei strahlendem Sommerwetter und traumhafter Sicht auf die Allgäulandschaft.

Text: Berthold Büchele, Foto: Melanie Göschl