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Ratzenrieder Burgmesse als Magnet
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Heimatverein Ratzenried trauert um Gebhard Brauchle
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Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus
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Vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried
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Ratzenrieder Burgmesse als Magnet
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Heimatverein Ratzenried feiert 40jähriges Jubiläum

120 Gäste kommen zu „Runzel & Stilzchen“ in die Ratzenrieder Grundschule
Von Vera Stiller (SZ) (16. Okt. 2017)
RATZENRIED“ Hinter „Runzel & Stilzchen“ verbergen sich die beiden Powerfrauen Beate Rimmele und Birgit Fuchs. Mit ihrem Kabarettprogramm „Des isch doch gschponna!“ erfreuten sie die 120 Besucher im zum Theatersaal umgebauten Foyer der Schule in Ratzenried. Die entspannte Stimmung blieb zweieinhalb Stunden lang auf dem Höhepunkt.
Die Erwartungen des Heimatvereins Ratzenried wurden weit übertroffen. Das, was als Versuch gedacht war, gibt jetzt Anlass zu weitergehenden Überlegungen. „Wir können uns vorstellen, vielleicht einmal im Jahr zu einer ähnlichen Veranstaltung einzuladen“, sagte Vorsitzender Hans Knöpfler am Freitag. Wobei er das mit einkalkulierte, was er in der Vorbereitung zum Kabarettabend immer wieder gehört hatte: „Die Menschen wünschen sich für unser Dorf ein ausgeweitetes Kulturprogramm.“
Für den Start in einen neuen Zweig ihres Angebots hätte der Heimatverein wirklich keine bessere Auswahl treffen können. Mit „Runzel & Stilzchen“ kam eine Mischung aus bekannten Melodien und eigenen Texten, mit Zwiegesprächen und Sketchen auf die Bühne, die allein schon durch das Fehlen einer räumlichen Distanz zwischen Akteuren und Publikum „mitten ins Herz“ traf und die Lachmuskeln in Bewegung hielt. Amüsant bis frech, ohne die Grenze des guten Geschmacks zu übertreten, kurzweilig und aktuell – so konnte man die beiden Musikerinnen und Wortakrobatinnen erleben.
Gleich zu Beginn gab das Duo seine Visitenkarte ab: „Wir machen Musik, wir machen Plemplem!“ Zwar fiel niemandem der Bart ab und keiner musste nach Luft schnappen, dafür war aber eines klar: „Mit Musik ist das Leben nur halb so schwer!“ Mit ihren ausgesucht schönen Stimmen und einer gehörigen Portion Charme verstanden es Beate Rimmele am E-Piano und Birgit Fuchs an der Elektrozither, ihr Publikum auf eine Reise quer durch menschliche Unzulänglichkeiten und Verrücktheiten zu nehmen.
Von der schönen Müllerstochter aus dem Märchen, die „andere für sich schaffen lässt“, über das Aufzeigen der „Unwörter 1991 bis 2016“ bis hin zu unliebsam gewordenen Ausdrücken, die „dringend einer Wortneuschöpfung bedürfen“: aus der Müllkippe wurde der Entsorgungspark, das Zigeunerschnitzel mutierte zum „Schnitzel mit temperamentvoller Tomaten-Paprika-Soße“ und aus dem „Nonnenfürzle“ entstand in Anbetracht der Gleichbehandlung die „katholische Mönchs- und Nonnenrektalwinde mit Puderzucker und Vanillesoße“.
Besonders gefiel der Abstecher ins Vereinigte Königreich, wo sich Maria Stuart und Elisabeth I. ein Wortgefecht lieferten, das in dem Song endete: „Einmal hin, einmal her, Rübe runter, das war fair!“ Nicht weniger humorvoll gelang das Zusammentreffen zweier Welten auf dem Jakobsweg. Klar, dass das zwischen der spirituell angehauchten Pilgerin und dem rockigen Motorradfahrer nicht gutgehen konnte. Und wie es sich anfühlt, wenn ein „Kind aus den 1950er-Jahren“ auf die „Golfer-Lady“ trifft und beide ihre Lebenserfahrungen austauschen, das verdiente in der Darstellung die Note „Spaßfaktor 100 Prozent“.
Natürlich wurde das Publikum hier und da mit einbezogen. Ob das nun Peter aus der ersten Reihe war, dem ein Burkini auf den Leib geschneidert wurde, oder ein Ortsansässiger, der per Schnittmuster den Weg in den „Ochsen“ erklären konnte – die beiden mutigen Herren hatten die Lacher auf ihrer Seite.
Foto: Hans Knöpfler