Heimatverein Ratzenried trauert um Gebhard Brauchle

Gebhard Brauchle im Herbst 2020 auf der Ruine. Es war sein letzter Einsatz. Mit großem Geschick entfernt er einen Wurzelstock und macht diese Fläche damit mähbar.

Trotz Kenntnis seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes hat uns die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Mitgliedes Gebhard Brauchle tief betroffen. Mit ihm verliert der Heimatverein Ratzenried ein über die Jahre hinweg treues, begeistertes und engagiertes Mitglied, einen heimatverbundenen Alt-Ratzenrieder, persönlich auch einen Freund.

Gebhard ist im Juni 1983, kurz nach der Vereinsgründung in den Heimatverein eingetreten. In der Hauptversammlung des Jahres 1995 wurde Gebhard als Beirat in die Vorstandschaft des Heimatvereins gewählt. Diesem Gremium gehörte er bis heute an, also fast 30 Jahre lang. Eine außergewöhnliche Treue zum Heimatverein.

Vom Beginn unserer Burgsanierung 1984 bis in die jüngste Vergangenheit hat er in vorbildlicher Weise eine Vielzahl von Stunden in die Pflege des Burgareals eingebracht. Mit großem Geschick entfernte er die unzähligen großen und kleinen Wurzelstöcke und ermöglichte das Entstehen einer Wiese mit ausgewählten Bäumen, dem Erscheinungsbild unserer Burgruine, wie wir sie heute kennen und lieben. Keine Steigung war ein Hindernis für ihn, dadurch ersparte er uns insbesondere ganz oben auf der Hauptburg viel Handarbeit.

Mit seinen LKWs übernahm er viele Transporte, tonnenweise Sand und Natursteine schaffte er auf die Ruine, Grundlage für die jahrelangen Sanierungsarbeiten. Er schlug keine Wünsche aus, sein unentgeltliches Engagement war für ihn eine Ehrensache.

Dem Heimatverein ist es ein besonderes Anliegen, dass sich die restaurierte Ratzenrieder Burgruine stets in einem guten Erscheinungsbild den Besuchern präsentiert. Seit Jahren unterstützt uns Gebhard in diesem Anliegen, indem er uns für die umfangreichen Mäharbeiten sein professionelles Mähgerät großzügig zur Verfügung stellt.

Auch sein ausgeprägtes handwerkliches Geschick zeichnete Gebhard aus. Als z.B. ein Hochwasser vor Jahren die 1983 vom Heimatverein in Arnsberg errichtete Fußgängerbrücke zerstörte, baute Gebhard kurzerhand eine Konstruktion aus Metall und setzte diese erhaben auf beidseitig verbaute Steinblöcke, eine dauerhafte Brücke, wie sie die Wanderer bis heute gerne nutzen.

Gebhard schätzte auch die gesellige Runde, die fand er in regelmäßigen Vorstandssitzungen und vielerlei Unternehmungen des Heimatvereins.

Sein persönlicher und mustergültiger Einsatz für unseren Verein verdient größtes Lob und höchste Anerkennung. Er ließ keine Wünsche offen, ihm war nichts zu viel. Gemeinnutz, nicht Eigennutz war sein Anliegen. Damit hat er sich eine hohe Wertschätzung und Sympathie erworben. In seiner liebevollen Art, seinem vorbildlichen heimatpflegerischen Engagement, wird er uns unvergesslich in Erinnerung bleiben.

Gebhard hinterlässt eine große Lücke. Wir alle vermissen ihn sehr.

Zu seiner Ehre und als dauerhafte Erinnerung an seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Ratzenrieder Heimatpflege wird der Heimatverein auf der Burgruine eine Linde pflanzen, die „Gebhard Brauchle Linde“.