Maria Gräfin von Beroldingen

Gräfin Maria von Beroldingen

Maria Gräfin von Beroldingen wurde am 2.8. 1853 im Schloss Ratzenried als Tochter des Grafen Paul Ignaz von Beroldingen geboren.

Sie erhielt seit 1880 Unterricht im Malen durch Guido von Maffei und Viktor Weishaupt; ihre Spezialität war das Tierbild in Verbindung mit der Landschaft. Als sie sich 1886 mit den ersten Bildern in den Münchner Kunstverein wagte, gebrauchte sie den Künstlernamen "Marie Bergen". Sie fand dort so freundschaftliche und kollegiale Aufnahme, dass sie in der Folge mit ihrem richtigen Namen signierte. Aus dieser Zeit sind erwähnt: Toter Fasan, spielende Hasen, junge Rehe, Füchse, Sperlinge, Katzen sowie "Dackel, deren komplizierte humoristische Natur sie glücklich erlauschte und festhielt", außerdem Rebhühner, Spielhähne, ein im Eisen gefangener Fuchs mit dem Titel "Heute rot, morgen tot" (nach Prag verkauft).

 

Rehkopf (Heimatmuseum Ratzenried)

Auf den Ausstellungen im Münchener Kunstverein, im Glaspalast, zu Prag, Wien usw. hatte sie immer offenes Gastrecht mit ihren in Zeichnung und Farbe flott und lebendig gehaltenen kleinen Ölbildern. 1906 wurde ihr vom "Concours international des Arts de la femme" für das in Paris ausgestellte Gemälde "Bergfinken im Schnee" ein Ehrendiplom verliehen.

Maria von Beroldingen war nicht nur Malerin, sondern beherrschte auch sonstige Kunsttechniken und Stile früherer Jahrhunderte. Im Ratzenried Schloss hinterließ sie viele Spuren ihres Könnens: Verglasungen im Jugendstil im Speisesaal und im 1. Stock, Tür-Schnitzereien, im Turmzimmer Stoffmalereien (Gobelin-Imitationen) im Stil des 17./18.Jhs. (datiert 1892). Auch auf der gräflichen Empore in der Ratzenrieder Kirche sind Schnitzereien erhalten. 

Gräfin Maria von Beroldingen vor dem Schlossportal

Im gräflichen Ausgedinghaus beim Schloss Ratzenried, wo sie bis zu ihrem Tod unverheiratet lebte, gestaltete sie die Fensterlaibungen auf antikisierende und barocke Art: griechische und römische Themen (Leda mit dem Schwan, Pan und Nymphen, Prometheus, puttenartige Figuren, Instrumentalspieler mit Panflöte, Hirtenpfeife, Tamburin, Hackbrett, Querpfeife, Cello und Geige, auf Holz oder Stoff gemalt, zusätzlich getrocknete Pflanzen in Collagetechnik eingearbeitet. Sie starb hochbetagt am 31.5. 1942 in Ratzenried. 

Text: Berthold Büchele

E D I T I O N E N

Ihre Bleistiftzeichungen kommentiert von Gerhard Weisgerber

Auf 74 Seiten enthält das Buch rund 30 Bleistiftzeichnungen der Gräfin Maria von Beroldingen aus der Zeit ab 1870, die die große Begabung der berühmten Künstlerin deutlich machen.
Gerhard Weisgerber kommentiert die Zeichnungen sowie gewisse von ihm ausgewählte Ausschnitte.
Der Heimatverein Ratzenried möchte Maria von Beroldingen mit diesem Buch ein besonderes Denkmal setzen.

Erscheinungsjahr 2017
Format: Breite 30,5 cm, Höhe 21,5 cm
ISBN 978-3-9812737-3-1
Preis: 25 € (plus Versand)

Maria von Beroldingen - Künstlerin aus Ratzenred

Mit dem vorliegenden Bildband würdigt der Heimatverein das facettenreiche Schaffen dieser Ratzenrieder Künstlerin umfassend.

Der Bildband umfasst 88 Seiten.
Erscheinungsjahr 2022
Format: Breite 30,5 cm, Höhe 21,5 cm

Der Preis beträgt 27,50 € plus Versand, Abholung möglich

Beide Editionen sind erhältlich beim Heimatverein Ratzenried, Tel. 07522-5282 oder per Mail info@ratzenried.de

 

Weitere Werke der Künstlerin:

Henne im Gras (Heimatmuseum Ratzenried)
Herbstliche Waldwiesengräser (Heimatmuseum Ratzenried)

.